Hansotia schloss mit den Worten: "Die globalen Agrarmärkte bringen sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. In den USA ist das Nettoeinkommen der viehhaltenden Betriebe nach wie vor hoch, während die Ackerbaubetriebe aufgrund schwankender Preise für Mais, Sojabohnen und Weizen und der relativ hohen Inputkosten Einbußen hinnehmen müssen. Die Rekordproduktion bei Sojabohnen in Brasilien und die verspätete Maisaussaat machen das Wachstumspotenzial als auch die Risiken deutlich. Geopolitische Instabilität in Verbindung mit witterungsbedingten Ernteausfällen in wichtigen Anbauregionen wie Russland und der Ukraine wirken sich weiterhin auf die weltweite Weizenversorgung aus und sorgen für zusätzliche Unsicherheiten auf dem Markt. Die Nachfrage nach neuen Maschinen hat sich in den meisten globalen Märkten weiter abgeschwächt, insbesondere da die Einkommen der Landwirte weiterhin rückläufig sind. Wir erwarten weiterhin eine verstärkte Nutzung von Präzisionstechnologie, aber die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der Landwirtschaft führen zu einer schwachen Nachfrage in den meisten Segmenten."
Der Traktorenabsatz in Nordamerika gingen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück. Der Absatzrückgang verlief in allen Leistungsklassen relativ gleichmäßig, wobei die höheren Leistungsklassen in den letzten Monaten einen stärkeren Rückgang aufwiesen. Der Absatz von Mähdreschern ging 2024 im Vergleich zu 2023 um 22 Prozent zurück. Es wird erwartet, dass niedrigere prognostizierte Betriebseinkommen und die Erneuerung der Maschinenflotte die Nachfrage in diesem Sektor im Jahr 2025 unter Druck setzen werden, was zu einem geringeren Absatz in Nordamerika im Vergleich zu 2024 führen wird, insbesondere bei Großtechnik.
Der Traktorenabsatz in Brasilien ist 2024 im Vergleich zum um 4 Prozent zurückgegangen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche in Brasilien nahm 2024 nur noch geringfügig zu, nachdem sie fünf Jahre lang deutlich gewachsen war. Niedrigere Rohstoffpreise, eine steigende Verschuldung der Landwirte und eine geringere Nachfrage aus China haben die brasilianischen Landwirte vorsichtiger werden lassen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage in Brasilien im Jahr 2025 aufgrund der instabilen Marktdynamik stagnieren wird.
In Westeuropa ging der Traktorabsatz im Einzelhandel im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zurück, wobei die Rückgänge in Skandinavien, dem Vereinigten Königreich und Italien stärker ausfielen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage auch 2025 schwach bleiben wird, da niedrigere Einkommensniveaus die Nachfrage der Ackerbauern unter Druck setzten, während die gesunde Nachfrage der Milch- und Viehwirtschaft einen Teil des Rückgangs abfedern dürfte.